Allgemeiner Konsildienst | Märkische Kliniken
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Innere VI: Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Allgemeiner Konsildienst

Der psychosomatisch-psychotherapeutische Konsiliar- und Liaisondienst

Alle Patient*innen, die wegen körperlicher Symptome organmedizinische Kliniken des Klinikums Lüdenscheid aufsuchen, haben die Möglichkeit, auch psychotherapeutische Hilfen (Diagnostik, Beratung, Einleitung einer Behandlung) in Anspruch zu nehmen. Dabei ist es unerheblich, ob eine seelische Belastung eine körperliche Symptomatik begründet oder ob eine schwere körperliche Erkrankungen emotional und/oder sozial stark belastet.

Ein frühzeitig durchgeführtes psychosomatisches Konsil kann helfen, psychische und psychosomatische Begleiterkrankungen zu diagnostizieren, die Krankheitsbewältigung zu verbessern, Verständigungsschwierigkeiten zwischen Patient*in und Behandlungsteam zu klären und, wo erforderlich, die Weichen für eine fach-psychotherapeutische Weiterbehandlung zu stellen. Dies kann wesentlich zu einem günstigeren Verlauf der Krankheit beitragen.

Wer bekommt ein Konsil?

Psychosomatische Konsile werden häufig veranlasst bei Patienten: 

  • mit körperlichen Beschwerden, wenn vermutet wird, dass psychische Faktoren ursächlich, krankheitserhaltend oder verschlimmernd sein können (z.B. koronare Herzkrankheiten, Hypertonus, Schmerz); 
  • mit chronischen Krankheiten oder bei sehr eingreifenden medizinischen Maßnahmen, die Hilfen bei der Bewältigung brauchen (z.B. Krebs, Asthma, Diabetes mellitus); 
  • die ängstlich oder beunruhigt auf körperliche Symptome reagieren und trotz intensiver Zuwendung und Aufklärung nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung weiter unter Beschwerden leiden (z.B. Somatisierungsstörungen); 
  • mit schwerwiegenden Erkrankungen, die dabei aber still, zurückgezogen, sehr angepasst und scheinbar unauffällig erscheinen; 
  • die ohne körperliche Ursache unter- oder normalgewichtig sind und/oder mit Hinweisen auf induziertes Erbrechen bzw. Abführmittelabusus oder die übergewichtig sind; 
  • in schwierigen Lebenssituationen, mit traumatisierenden Lebenserfahrungen, die krankheitsauslösend oder -erschwerend wirken; 
  • mit plötzlich auftretenden Ängsten, die mit einer ausgeprägten körperlichen Symptomatik einhergehen können. 

Wer macht das Konsil?

Der Konsiliar- und Liaisondienst wird gewährleistet durch ein Team aus Fachärzten für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychiatrie und Psychotherapie, Allgemeinmedizin und Psychotherapie sowie ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten in fortgeschrittener Weiterbildung.

Was macht der Konsiliarius?

Das therapeutische Angebot im Konsiliar-Liaisondienst umfasst vor allem diagnostische, entlastende, supportive und klärende Einzel- oder Paar-/Angehörigengespräche, Entspannungsübungen sowie ggf. die Empfehlung einer psychopharmakologischen Begleitmedikation. Bei weitergehendem Behandlungsbedarf ist unter Berücksichtigung bestimmter Diagnosen sowohl eine ambulante Psychotherapie in der psychosomatischen Institutsambulanz als auch eine Hilfestellung bei der Suche nach einem niedergelassenen Therapeuten möglich. Bei gegebener Indikation können Patienten auf die psychosomatisch-psychotherapeutische Station oder in die Tagesklinik aufgenommen werden oder gezielt an eine geeignete externe Fachklinik vermittelt werden. 

Was ist ein Konsiliardienst?

Unter einem Konsiliardienst versteht man die diagnostische und therapeutische Beratung anderer medizinischer Disziplinen für dort in Behandlung befindliche Patienten, die zusätzlich ein psychisches Problem haben. Eine Konsiliaruntersuchung erfolgt auf Anfrage der entsprechenden Station mit einer konkreten psychosomatischen Fragestellung. Nach Abschluss der Untersuchung werden die Ergebnisse, einschließlich der Therapieempfehlung in einem Befundbericht dokumentiert und mit dem überweisenden Arzt besprochen.

Was ist ein Liaisondienst?

Der Liaisondienst ist eine fest etablierte Zusammenarbeit unserer Klinik mit den Teams anderer Fachkliniken/Stationen. Eine solche feste Zusammenarbeit hat sich besonders dort etabliert, wo Patienten mit psychisch schwer zu verarbeitenden Diagnosen und Behandlungen konfrontiert sind. Der zuständige Mitarbeiter der Psychosomatischen Klinik übernimmt die psychotherapeutische Beratung bzw. Behandlung der Patienten und berät das Behandlungsteam vor dem Hintergrund psychosomatischer Wechselwirkungen und Behandlungsmöglichkeiten. Diese ist z.B. in den Bereichen Brustzentrum, Darmzentrum, multimodale Schmerztherapie, Nephrologie fest etabliert. 

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Ein psychosomatisches Konsil wird in der Regel vom behandelnden Arzt über das Krankenhausinformationssystem (KIS) in Auftrag gegeben. In dringenden Fällen ist es sinnvoll, kurzfristig einen Termin über unser Sekretariat (Tel.: 02351-46-2731) oder das DECT-Tel.: 66330 zu vereinbaren.

Eine psychosomatische Konsiluntersuchung benötigt ca. 30 bis 45 Minuten Zeit. Es ist daher arbeitsökonomisch besonders wichtig, dass sich der/die Patient/in pünktlich zum vereinbarten Termin am Untersuchungsort (Haus 3 oder Station) befindet. Falls sich die Terminplanung einmal ändert oder das Konsil nicht mehr erforderlich sein, bitten wir um rechtzeitige Mitteilung.

Falls ein Konsil kurzfristig vor der Entlassung eines Patienten nicht mehr durchgeführt werden kann, ist es möglich, eine poststationäre oder ambulante Vorstellung (mit Überweisung des Hausarztes oder eines niedergelassenen Vertragsarztes) zu veranlassen.

Bei nicht geh- oder transportfähigen Patienten führen wir die Untersuchung auf den Stationen durch. Ansonsten sollten die Konsile wegen der günstigeren Untersuchungsbedingungen in den Untersuchungs- und Behandlungsbereichen der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (in Haus 3, 1. oder 2. Obergeschoss oder in Haus 2, 1. OG.) erfolgen.