Essstörungen | Märkische Kliniken
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Essstörungen

Bei der Behandlung von Essstörungen ist primär unsere Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Klinikdirektor Dr. Gerhard Hildenbrand) zuständig. Im Falle einer möglichen Selbstgefährdung des Patienten ist die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der geeignete Behandlungsort. Eine Kooperation zwischen den beiden Kliniken in unserem Hause ist in diesen Fällen immer möglich.

Prinzipiell unterscheidet man zwei große Gruppen innerhalb der Essstörungen:

Anorexia Nervosa (Magersucht)

Bei der Magersucht bemühen sich die Betroffenen verzweifelt um Schlank- und Magersein. Sie leiden an der Fehlannahme, zu dick zu sein und empfinden den eigenen Körper auch bei starkem Untergewicht als unförmig und fett. Diese Fehleinschätzung nennt der Fachmann eine Körperschema-Störung. Den angestrebten Gewichtsverlust erreichen die meist weiblichen Patientinnen durch extreme Diäten, selbst herbeigeführtes Erbrechen, Abführmittel, exzessiven Sport und Appetitzügler. Die extreme Angst vor einer Gewichtszunahme beherrscht alles Denken, Handeln und Fühlen. Oft erleben sich Patientinnen, die an einer Magersucht leiden, in vielen Bereichen ihres Lebens als inkompetent und von anderen Menschen fremdbestimmt. Indem sie ihr Essverhalten sehr stark kontrollieren, haben sie das Gefühl, zumindest einen Bereich in ihrem Leben selbst zu bestimmen. Schließlich verselbständigt sich das aber häufig und die Betroffenen beschäftigen sich schließlich nur noch mit ihrem eigenen Körpergewicht und ihrem Aussehen.
 
Da sie außerdem einen starken Unwillen haben, in der Gegenwart anderer zu essen, führt das häufig auch dazu, dass sie sich stark zurückziehen und sozial isolieren. Dadurch verschlechtern sich langfristig aber im Sinne eines Teufelskreises erst recht die Selbstzufriedenheit und die Stimmungslage.

Bulimia Nervosa (Ess-Brechsucht)

Bei der Ess- Brechsucht kommt es zu regelmäßigen Essanfällen bei denen die Betroffenen meist im Verborgenen große Mengen an Nahrungsmitteln zu sich nehmen. Diese Nahrungsmittel haben sie meist im Vorhinein gehortet. Nach einer solchen Essattacke kommt es meist zu starken Schuldgefühlen, einer deprimierten Verstimmung und starken Besorgnis über die „ruinierte“ Figur, weshalb die Betroffenen dann versuchen das zu sich genommene schnell wieder durch Erbrechen loszuwerden. Langfristig lernen die Patientinnen aber häufig, dass sie durch das Erbrechen negative Spannungen und Gefühlslagen kurzfristig abbauen können, was sie zu weiteren Ess- und Brechattacken verleitet, wenn andere Problemlösefähigkeiten fehlen.