Schnellschnittarbeitsplatz

Wenn im Verlauf einer Operation die Dignität (Gutartigkeit oder Bösartigkeit) einer geweblichen Läsion festgestellt werden muss oder die sichere Entfernung eines bösartigen Tumors dokumentiert werden soll, werden Schnellschnittuntersuchungen durchgeführt - in unserem Institut sind es jährlich etwa 800.

Hierbei wird die unfixierte Gewebeprobe auf minus 40-60 Grad tiefgefroren. Von dem hierdurch entstandenen Eiswürfel werden Gefrierschnittpräparate von wenigen Mikrometern Dicke an einem sogenannten Gefriermikrotom hergestellt und liefern bereits ohne den Zwischenschritt einer Formalinfixierung und langwierigen Paraffineinbettung nach Färbung der Schnittpräparate einen orientierenden Überblick über den feingeweblichen (mikroskopischen) Befund einer bestimmten Gewebsveränderung und erlauben dem Pathologen in der Regel eine Aussage zum Beispiel zum biologischen Verhalten eines Tumors (Gut- oder Bösartigkeit).

Zehn bis 20 Minuten nach Eingang der Gewebeproben im Institut kann die pathologisch-anatomische Diagnose telefonisch direkt in den Operationssaal übermittelt werden, so dass die Weiterführung der Operation in Abhängigkeit vom Ergebnis des Untersuchungsbefundes vom Operateur gelenkt werden kann.