Ablauf der Strahlenbehandlung
In einem persönlichen Arztgespräch wird die Vorgehensweise erläutert und abgestimmt. In der Regel wird von der betreffenden Körperregion ein Planungs-Computertomogramm angefertigt. Gelegentlich erfolgt die Festlegung der zu bestrahlenden Körperregion zunächst am Therapiesimulator. Aufgrund der Daten des CT können Physiker und Arzt gemeinsam einen Bestrahlungsplan (Abbildung 1) im Bestrahlungsplanungssystem erstellen.
Der Behandlungsplan wird auf gleichmäßige Auslastung des Zielgebietes (hohe Dosis im Tumor) bei gleichzeitig bestmöglicher Schonung des umliegenden Gewebes (niedrige Dosis im gesunden Gewebe) optimiert. Am darauffolgenden Termin wird der erstellte Behandlungsplan am Therapiesimulator (Abbildung 2) überprüft und die Bestrahlungsfelder werden am Patienten markiert.
Nun erst kann die Bestrahlung am Linearbeschleuniger (Abbildung 3) erfolgen. Das Bestrahlungsgerät ist mit einem Viellamellenkollimator zur individuellen, schonenden Eingrenzung der Bestrahlungsfelder sowie einer Funktion zur Homogenisierung der Dosis am Zielort (Virtueller Keilfilter) ausgestattet.
Die Strahlenbehandlung dauert meist mehrere Wochen, da täglich nur kleine Strahlenmengenverabreicht werden können, um eine nebenwirkungsarme Behandlung zu gewährleisten. Großteils erfolgen die Bestrahlungen ambulant. Während der Behandlung kann jedoch eine Aufnahme auf der Strahlentherapiestation im Klinikum - beispielsweise zur Durchführung einer begleitenden Chemotherapie - vorübergehend notwendig sein.
Zur Bestrahlung von Körperöffnungen- und höhlen dient das sogenannte Nachladeverfahren, das Afterloading. Bei dieser Methode wird eine radioaktive Bestrahlungsquelle computergesteuertüber eine zuvor applizierte Sonde direkt in das zu bestrahlende Gebiet eingebracht. Da die Reichweite der Strahlung hier begrenzt ist, kann im Tumor eine sehr wirksame Strahlendosis verabreicht werden bei gleichzeitig sehr guter Schonung des umgebenden gesunden Gewebes.