Innere II: Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Infektiologie und Schlafmedizin

Schlafmedizin: Therapie
Nach Auswertung der Polysomnographie wird unter Berücksichtigung der entsprechenden diagnostischen Maßnahmen und der vorliegenden Beschwerdesymptomatik zusammen mit dem Patienten über die Therapie entschieden. Wurde z.B. die Diagnose einer obstruktiven Schlafapnoe gestellt, erfolgt ein gestuftes therapeutisches Vorgehen:
- Verhaltensberatung und Ausschluss begünstigender Faktoren (z.B. Diätberatung bei Übergewicht)
- Medikamentöse Therapie
- Apparative Therapie (z.B. CPAP, BiPAP)
CPAP = kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck
Eine CPAP-Atemtherapie wird empfohlen, wenn die anderen Maßnahmen nicht zu einem Therapieerfolg führen. Dabei wird die Atmung des Patienten im Schlaf durch ein Beatmungssystem unterstützt. Nach Anpassung einer Nasenmaske aus einem großen Sortiment durch unser geschultes Personal wird mit dem CPAP-Training sofort begonnen. Es wird dabei u.a. geprüft, ob die gewählte Maske bequem sitzt und dicht ist und ob der Patient sich an die Therapie gewöhnen kann. In der unmittelbaren Folgenacht wird mit dem CPAP-System eine Messung vorgenommen, bei der über eine Fernbedienung in Abhängigkeit der polygraphischen Aufzeichnung das am Patientenbett stehende CPAP-Gerät eingestellt wird. Gelingt es in dieser Nacht eine exakte Druckeinstellung zu finden, wird in der Folgenacht die Abschlussmessung vorgenommen; der Patient wird meistens nach drei Messnächten mit dem CPAP-Gerät entlassen.
Kann der Patient nicht gegen einen höheren CPAP-Druck ausatmen, wird ein Bilevel-Gerät benutzt, bei dem der Druck in der Einatmung höher ist als in der Ausatmung.
Treten die Atemstillstände nur in einem bestimmten Schlafstadium oder in einer bestimmten Körperlage auf, wird u.U. eine Auto-CPAP-Therapie eingeleitet, bei der das Gerät automatisch den richtigen Druck einstellt.
Liegt periodisches Atmen vor, so erfolgt die Therapie in Abhängigkeit der Ursache dieser nächtlichen Atemstörung. In den meisten Fällen muss neben einer medikamentösen Therapie eine nächtliche Beatmungstherapie vorgenommen werden, bei der der Patient während der Aufzeichnung vom Gerät beatmet wird.
Andere diagnostizierte schlafbezogene Atmungsstörungen (z.B. chronisch obstruktive Bronchitis oder Asthma bronchiale) werden durch eine Intensivierung der medikamentösen Therapie behandelt. Unter Umständen wird eine nächtliche Sauerstofftherapie erforderlich.
Ist die Ursache des „Nicht erholsamen Schlafes“ nicht durch eine nächtliche Atemstörung bedingt, so wird die Therapie entsprechend den konsiliarischen Vorschlägen der oben erwähnten Fachabteilungen vorgenommen. Auch hier zeigt sich nochmals der große Vorteil des Schlaflabors des Klinikums Lüdenscheid, daseingebunden ist in einem Netz vieler weiterer Kliniken.