Endoskopielabor | Märkische Kliniken
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Innere II: Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Infektiologie und Schlafmedizin

Endoskopielabor

In unserem Endoskopielabor werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

Flexible Bronchoskopie

Bei der flexiblen Bronchoskopie führen wir ein flexibles optisches Instrument (Bronchoskop) in die zentralen Atemwege ein. Dies geschieht in örtlicher Betäubung. Im Rahmen dieser Untersuchung können die Schleimhaut der zentralen Atemwege und Veränderungen beurteilt werden.

Bei kleinsten tumorverdächtigen Veränderungen steht uns zusätzlich die Autofluoreszenz-Bronchoskopie zur Verfügung. Im Rahmen der Bronchoskopie können Gewebeproben im einsehbaren und transbronchialen Bereich zur histologischen Begutachtung entnommen werden. Zur gezielteren Biospie steht die Endosonographie zur Verfügung. Bei bestimmten Erkrankungen ist es notwendig, die Lungenbläschen mit geringen Mengen steriler Flüssigkeit zu spülen (Bronchoalveoläre Lavage), die anschließend in unserem Labor analysiert wird. Weitere Maßnahmen im Rahmen der Bronchoskopie sind der Einsatz des Argon-Beamer, der Einsatz des Neodym-YAG-Lasers und die Stent-Einlage.

Die meisten unserer flexiblen Bronchoskope sind digitale ("Chip"-) Bronchoskope. Bei diesen Instrumenten wird am distalen Bronchoskopende die Bildinformation durch einen Halbleiterchip digitalisiert. Die Daten werden dann nach Übertragung auf einem Monitor sichtbar gemacht. Vorteil dieser Methode sind für uns eine höhere Bildauflösung sowie eine bessere Bildnachbearbeitung und die Möglichkeit einer digitalen Bilddokumentation. In unserer Abteilung führen wir ca. 1.300 Bronchoskopien pro Jahr durch.

Starre Bronchoskopie

Gerade für interventionelle Therapiemaßnahmen, wie z.B. die Neodym-YAG-Lasertherapie, wählen wir als Zugangsweg zu den zentralen Atemwegen die starre Bronchoskopie. Das starre Bronchoskop wird in Vollnarkose in die Luftröhre (Trachea) durch den Mund eingeführt. Diese Methode bietet einen sicheren Zugang zu den zentralen Atemwegen.

Bei Interventionen bietet sich eine effektive Entfernungsmöglichkeit von nekrotischem Tumorgewebe. Zusätzlich besteht über die starre Bronchoskopie die Möglichkeit einer effizienteren Blutungskontrolle durch einseitige Intubation, Tamponade, Absaugung oder Laserkoagulation.

Eine weitere Indikation zur starren Bronchoskopie ist die Fremdkörperentfernung.

Bronchoalveoläre Lavage

In den feingegliederten Bereich der Lunge, in dem der Gasaustausch stattfindet (Alveolarbereich) kann man nicht hineinschauen. Bei einer Reihe von Erkrankungen finden in diesem Bereich Veränderungen auf der zellulären Ebene statt.

Mit einer bronchoalveolären Lavage (BAL) gewinnen wir Zellen aus diesem Bereich und analysieren diese dann in unserem BAL-Labor. Dabei wird sterile Kochsalzlösung in den zu untersuchenden Lungenbereich eingebracht und anschließend wieder abgesaugt. Wir gewinnen so eine milchig-trübe, schaumige Flüssigkeit, die nun untersucht werden kann. Dieser Spülvorgang ist für den Patienten nicht spürbar. Wir können dann die Art der Entzündung in der Lunge feststellen. Dies ermöglicht genaue Diagnosen.

Transbronchiale Biopsie

Es kann notwendig sein, eine Gewebeprobe aus einem Bereich der Lunge zu entnehmen, in den das flexible Bronchoskop aufgrund seines Durchmessers nicht gelangen kann. In diesem Fall platzieren wir unter Röntgenkontrolle (C-Bogen) eine feine Zange in den zu untersuchenden Bezirk und entnehmen so gezielt die Gewebeprobe. Diese Probenentnahme ist vom Patienten nicht zu spüren.

Endosonographie EBUS

Mittels kleiner Unltraschall-Sonden besteht die Möglichkeit, sowohl in den zentralen Atemwegen als auch in der Lungenperipherie die Gewebsstrukturen mit Ultraschall zu untersuchen. Diese kleine Sonde führen wir über den Arbeitskanal des flexiblen Bronchoskops ein.

Einlage von Bronchial-Stents

Als Stent bezeichnet man Stützen, die in einen Hohlraum einbracht werden und diesen von Innen offen halten. Für die Pneumologie sind derartige Stents bei Einengungen im Bereich der zentralen Atemwege von Bedeutung. Hier gibt es verschiedene Stentarten, die von uns je nach Indikation individuell ausgewählt werden. Derartige Stents können selbstexpandierend sein oder aber mit einem Ballon aufgedehnt werden. Es stehen verschiedene Materialien zur Verfügung von Silikon bis zu Metallverbindungen.

Bei folgenden Indikationen legen wir Stents:

  • Zentrale extraluminale Atemwegsstenosen eines Primärtumors oder einer Metastase
  • Narbenstrikturen
  • Tracheomalazie
  • Anastomosenstenosen
  • Dynamischer, atemabhängiger Kollaps der zentralen Atemwege

Mit einer Stentimplantation werden hohe Wiedereröffnungsraten erzielt. Die Wiedereröffnungsdauer ist abhängig von Grunderkrankung und Stenosetyp. Gerade bei Tumoren kombinieren wir zur Ergebnisverbesserung die Stentimplantation mit einer Kleinraumbestrahlung (Afterloading).  

Einsatz des Argon-Beamers

Mit dem Argon-Beamer, einem thermischen Hochfrequenzverfahren, können wir Gewebe in den zentralen Atemwegen denaturieren und verdampfen. Dieser Effekt geht bis in eine Tiefe von maximal 7 mm. Dazu wird ein feiner Schlauch im Rahmen einer flexiblen Bronchoskopie an den Therapieort gebracht. Da dieses Verfahren schmerzfrei ist, kann es in Lokalanaesthesie (örtlicher Betäubung) durchgeführt werden. Mit dieser Methode können wir zuverlässig und bequem eine endoskopische Blutstillung durchführen. Erfolgreich setzen wir den Argon-Beamer bei der Entfernung kleinerer Tumore und bei In-Stent-Tumorwachstum ein.

Einsatz des Neodym-YAG-Lasers

Bei malignen Tumoren, die in den großen, zentralen Atemwegen wachsen (Trachea, Hauptbronchien, Bronchus intermedius) und diese fast vollständig verschließen, setzen wir zur Rekanalisierung den Neodym-YAG-Laser ein.

  • YAG: Yttrium-Aluminium-Granat
  • Laser: Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation

In den meisten Fällen geschieht dieses Verfahren im Rahmen einer starren Bronchoskopie in Vollnarkose. Als Indikation zum Einsatz des Neodym-YAG-Lasers sehen wir neben endobronchial wachsende maligne Tumoren auch benigne Tumore, kurzstreckige, narbige Stenosen mit stabiler Bronchuswand, Fremdkörpergranulome und kleinere Blutungsherde.

Afterloading (Brachytherapie)

Ein anderes Wort für Afterloading ist Kleinraumbestrahlung. Im Rahmen einer flexiblen Bronchoskopie wird über den Arbeitskanal des Bronchoskops eine kleine Sonde in die zentralen Atemwege eingebracht, über die dann ionisierende Strahlen in einem Nahfeld von bis zu vier Zentimetern Tiefe ihre therapeutische Wirkung entfalten (Verwendung des g -Strahlers 192Iridium). Diese Methode wenden wir zusammen mit der Klinik für Strahlentherapie an. Haupteinsatzgebiet sind zentral stenosierende Tumore.

Thorakoskopie

Unter einer Thorakoskopie versteht man die Spiegelung der Brusthöhle.  Die Lunge ist von einer dünnen Haut überzogen (Lungenfell, Pleura visceralis). Diese Haut geht an den Rändern in das Brustfell (Pleura parietalis) über, das die Brustwand von innen auskleidet. Die beiden Häute schmiegen sich eng aneinander und gleiten während der Atembewegung gegeneinander.

Diesen Raum zwischen den Häuten (Pleurahöhle) unterziehen wir einer Spiegelung, um zum einen die Lungenoberfläche und zum anderen die Brustwand von innen nach eventuell krankhaften Veränderungen zu untersuchen.

Wir führen diesen Eingriff in Vollnarkose durch und inspizieren die Pleurahöhle über zwei kleine Schnitte mit einer Kamera und entnehmen auf diesen Weg auch Gewebeproben.

  • Transbronchiale Nadelaspiration, endosonographisch gesteuert 
  • Kryotherapie

Kontakt

Telefon: 02351 46-3334

  • Claudia Kausmann, Rosemarie Eyok