Beine | Unfallchirurgie und Orthopädie - Märkische Kliniken
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Chirurgie III:
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie und Neurotraumatologie

Beine

Arthrose des Kniegelenkes

Das Kniegelenk führt eine sehr komplexe Roll-Gleit-Bewegung durch und ist für Verletzungen und Verschleiß des Knorpels relativ anfällig. Um eine schmerzfreie Beweglichkeit und Funktion des Beines zu ermöglichen, sind die sich gegeneinander bewegenden Gelenkflächen mit einer spiegelglatten Knorpelschicht versehen. Die Zerstörung der Knorpelschicht des Gelenkes wird als Arthrose bezeichnet. Neben dem altersbedingten Verschleiß kann Arthrose durch einen Unfall oder eine rheumatische Erkrankung bedingt sein

Für eine einwandfreie Funktion des Gelenkes ist ein komplexes Zusammenspiel von Bändern, Kapseln, Muskeln und Sehnen erforderlich. Nach Operationen am Knie, insbesondere nach einem Bandersatz oder Gelenkersatz, ist daher eine längere, intensive Nachbehandlung für das Erreichen eines guten funktionellen Ergebnisses von großer Bedeutung.

Im Gegensatz zu anderen Geweben wie z.B. Knochen oder Haut, kann zerstörter Gelenkknorpel leider nicht heilen. Bestenfalls bildet sich ein Ersatzgewebe aus Faserknorpel mit minderwertigen biologischen und biomechanischen Eigenschaften.

 

Behandlung

Gelenkerhaltende Therapie

Am Anfang der Behandlung steht die konservative Therapie, um das von der Arthrose betroffene Gelenk möglichst zu erhalten, Beschwerden zu lindern und die Funktion zu verbessern. Reicht die konservative Therapie nicht aus, steht eine Palette an gelenkerhaltenden Eingriffen am Gelenkknorpel oder Operationen am Knochen zur Verfügung, aus denen wir die für Sie optimale Behandlung auswählen.

 

Je nach Größe, Tiefe und Lokalisation des Knorpelschadens, Alter und Anspruch des Patienten, sowie Achse und Stabilität des Beines werden die Eingriffe gegebenenfalls miteinander kombiniert.

1. Eingriffe am Gelenkknorpel

Abhängig von der Größe und Lokalisation des Knorpelschadens und Alter des Patienten können umschriebene Knorpeldefekte mit der Implantation einer knorpelstimulierenden Membranen, Knorpel-Knochen-Transplantation oder Mikrofrakturierung zur Stimulation einer Ersatzknorpelbildung behandelt werden.

2. Eingriffe am Knochen zur Korrektur der Beinachse (Umstellungsoperationen)

Umstellungsoperationen stellen bei der Kombination einer Fehlstellungen des Beines und Arthrose in einem Gelenkabschnitt eine sehr effektive Behandlung der Arthrose insbesondere beim jüngeren und aktiven Patienten dar. Bei dieser Operation werden von der Arthrose befallene, schmerzhafte Gelenkbereiche mechanisch entlastet. Bei der Operation erfolgt eine Teildurchtrennung des Schienbeinknochens, welches dann mit einem speziellen winkelstabilen Implantat fixiert wird.

 

Umstellungsoperation

Um die Genauigkeit des Eingriffes zu optimieren, führen wir eine digitale Analyse der Beingeometrie durch. Der geplante Korrektureingriff wird vor der Operation digital simuliert.

Fuß und Sprunggelenk

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie/Spezielle Unfallchirurgie behandelt eine Vielzahl an schmerzhaften Veränderungen des Fußes und des Sprunggelenks.

Viele Beschwerden des Fußes können konservativ behandelt werden. Den Patienten werden hierzu spezielle orthopädische Einlagen, orthopädisches Schuhwerk oder Schuhzurichtungen verordnet. Zusätzlich können in einigen Fällen selbstständige Übungen und Krankengymnastik hilfreich sein.

In anderen Fällen ist aber eine Operation notwendig. Dank moderner Operationsverfahren können schmerzhafte Veränderungen des Fußes und des Sprunggelenkes bzw. Verletzungen korrigiert und beseitigt werden.

  • Senkfuß/Spreizfuß/Plattfuß
  • Ballenzehe (Hallux valgus)
  • Schneiderballen
  • schmerzhafte Versteifung Großzehengrundgelenk (Hallux rigidus)
  • Fehlstellung der Kleinzehen (Krallenzeh, Hammerzeh, Klauenzeh) Knorpel- /Knochenerkrankungen (Osteochondrosis dissecans)
  • Arthrose im Sprunggelenk
  • Fersensporn
  • Schmerzen an der hinteren Ferse (Haglund - Exostose)

Hüftgelenksnahe Oberschenkelbrüche

Hüftgelenksnahe Oberschenkelbrüche sind typische Brüche des älteren Menschen. Sie können auch ohne große Krafteinwirkung schon aus dem Stand heraus geschehen. Ursächlich für das leichte Brechen des Knochens ist oftmals eine bereits vorhandene, nicht selten bis dahin unbekannte Osteoporose. Hüftgelenksnahe Brüche können an unterschiedlichen Teilen des Gelenkes vorkommen. Am Hüftkopf, (Hüftkopffraktur), am Schenkelhals (Schenkelhalsfraktur), im Bereich zwischen großem und kleinem Rollhügel (pertrochantäre Brüche) oder unterhalb des kleinen Rollhügels (subtrochantäre Brüche).

Symptome

Nach dem Sturz ist ein oftmals heftiger Schmerz in dem betroffenen Hüftgelenk vorhanden, das Aufstehen ist in der Regel nicht mehr möglich und das gebrochene Bein ist verkürzt und außenrotiert.

Behandlung

Die Behandlung hüftgelenksnaher Brüche ist u.a. abhängig von der Bruchart, dem Alter des Patienten und der Knochenqualität.

1.     Hüftkopffrakturen:

a.     Verschraubung der Brüche oder der Ersatz durch ein künstliches Hüftgelenk.

2.     Schenkelhalsfrakturen

a.     Dynamischen Hüftschraube (DHS) bei jüngeren Menschen (<65).

b.    Duokopfprothese

c.     reguläre Hüftprothese.

3.     Per-/Subtrochantäre Brüche

a.     Marknägel

b.    dynamische Hüftschraube

Meniskus

Zwischen Ober- und Unterschenkelknochen befindet sich im Knie jeweils innen und außen eine sichelförmige Faserknorpelscheibe (Meniskus). Seine Aufgaben:

  • Vergrößerung der Kontaktflächen
  • Stoßdämpfer-Funktion
  • Kniestabilisierung

Meniskusschäden können akut als Folge von Verletzungen und chronisch auf der Grundlage von verschleißbedingten Veränderungen des Gelenkes entstehen.

Symptome

Typisch sind Schmerzen in Gelenkspalthöhe, oft vor allem bei Belastung des Kniegelenkes sowie bei starker Beugung. Wenn gerissene Meniskusteile im Gelenkspalt einklemmen, können Blockierungen des Kniegelenks auftreten. Oft kommt es durch vermehrte Flüssigkeitsbildung zum Anschwellen des Gelenks (Erguss). Die Kernspintomographie weist mit hoher Sensitivität Meniskusrisse nach.

Behandlung

Ist ein Meniskus gerissen, so ist eine Spiegelung des Kniegelenkes (Arthroskopie) anzuraten. Meniskusgewebe ist, je nach Lokalisation, wenig oder gar nicht durchblutet, so dass eine "Selbstheilung" nicht zu erwarten ist.

Vordere Kreuzbandruptur

Das Kniegelenk weist einen komplexen Aufbau aus Bändern, Sehnen und Menisken auf. Den Kreuzbändern kommt vor allem die Aufgabe der Stabilisation des Gelenkes nach vorne und hinten zu. Sie verlaufen zentral im Kniegelenk zwischen Oberschenkel und Unterschenkel. Eine Verletzung der Bandstrukturen kommt oft bei Sportunfällen und nach Stürzen vor. Eine häufige und oft schwerwiegende Verletzung stellt der Riss des vorderen Kreuzbandes dar.

Symptome

Typische Akutsymptome nach Unfall sind Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit sowie eine rasch zunehmende Schwellung des Kniegelenkes, bedingt durch einen sich ausbreitenden Bluterguss


Handeln Sie bei Verdacht auf eine Kreuzbandverletzung nach dem PECH-Schema:
P wie Pausieren/Unterbrechen der sportlichen Aktivität,
E wie Eis zur lokalen Kühlung des Kniegelenks,
C wie Compression, also einen Druckverband anlegen und
H wie Hochlagern der verletzten Extremität.

Behandlung

Der Verlust des vorderen Kreuzbandes führt zu einer vermehrten Scherbelastung des Gelenkknorpels sowie der Menisken am Knie, so dass ein frühzeitiger Knorpelschaden und Läsionen der Menisken auftreten können. Insbesondere bei jüngeren, aktiven Patienten ist der operative Ersatz des vorderen Kreuzbandes anzuraten, gerade bei Vorliegen einer Instabilitätssymptomatik.

Liegen Begleitverletzungen des Meniskus sowie des Gelenkknorpels vor, so spricht dies ebenfalls für einen Ersatz des vorderen Kreuzbandes. Dieser erfolgt typischerweise mit körpereigenem Sehnengewebe vom Oberschenkel (Sehne des Musculus semitendinosus/gracilis). Die Operation wird minimal-invasiv, unter Verwendung einer speziellen Kameratechnik (Arthroskopie) durchgeführt. Die zur Platzierung und Fixierung des Transplantates notwendigen Techniken erfolgen unter Beachtung der aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse. An die Operation schließt sich eine intensive Nachbehandlung an.