Stationäre Behandlung

Bei der stationären Behandlung handelt es sich um die psychotherapeutische Behandlung einer Gruppe von Patient*innen durch ein multiprofessionelles Team, also durch eine Gruppe von Behandelnden unterschiedlicher Berufsgruppen. In enger Kooperation und Abstimmung arbeitet das Behandlungsteam miteinander nach einem gemeinsamen Behandlungskonzept. In unserer Klinik arbeiten wir nach einem psychodynamischen Grundkonzept mit verhaltenstherapeutischen und systemischen Elementen. Die Behandlung ist intensiv und hochfrequent, das heißt, sie besteht aus 20 bis 25 Wochenstunden Psychotherapie im engeren Sinne. 

Eine stationäre Psychotherapie ist sinnvoll und notwendig, wenn

• die seelische und/oder körperliche Symptomatik zu längerer Arbeitsunfähigkeit geführt hat und ambulant keine Besserung eintritt
• eine ambulante Behandlung aufgrund eines sozialen Rückzugs/der Einschränkung des Bewegungsradius nicht mehr aufgesucht werden kann
• die ambulante Behandlung nicht ausreichend ist aufgrund der niedrigen Behandlungsfrequenz und fehlender Absprachemöglichkeit unterschiedlicher Behandler
• zur Überwindung des sozialen Rückzugs und zur Entwicklung eines psychosomatischen Krankheitsverständnisses der Kontakt zu anderen ähnlich Betroffenen erforderlich ist
• wegen zu erwartender seelischer oder körperlicher Krisen ständige pflegerische oder ärztliche Präsenz notwendig ist
• eine Herausnahme aus einem angespannten Milieu Voraussetzung für eine Besserung der Erkrankung ist
• eine ausgeprägte Symptomatik nachts auftritt und zur diagnostischen Klärung beobachtet werden sollte.

Wir behandeln überwiegend Patient*innen aus der Region, also wohnortnah, weiter entfernt wohnende Patient*innen sind aber nicht ausgeschlossen. Der Behandlungsrahmen ist in der Stationsordnung festgelegt, die in den ambulanten Vorgesprächen erörtert und am Aufnahmetag ausgehändigt wird. Darin sind Alkohol- und Drogenverbot, die Nicht-Benutzung des Pkw wie auch Ausgangs- und Wochenendregelungen festgelegt. Als regional arbeitende Klinik legen wir Wert auf den alltagspraktischen Bezug und Belastungserprobungen an den Wochenenden. Leider zwingen uns die derzeitig notwendigen Hygienemaßnahmen und Regeln dazu, von Belastungserprobungen vorübergehend Abstand zu nehmen.

Vor der stationären Aufnahme finden regelhaft ambulant oder konsiliarisch ein oder mehrere Vorgespräche statt, die Terminvereinbarung erfolgt über die Ambulanz.